Ecuador ein Land der Kontraste

Ecuador ein Land der Kontraste..... ist der Lieblingssatz den Politiker, welche Europa besuchen, benutzen um damit die soziale und wirtschaftliche Lage der Republik Ecuador zu beschreiben. Aber was nützt so eine Rede, wenn das Land tief in einer wirtschaftlichen Krise steckt, wo das Scheitern der neoliberalen Politik die Auslandschulden auslösten, wo Kinder, Jugendliche und Arbeitskräfte Richtung Europa abwandern und somit zur Auflösung der Familien und Verweisung beitragen. Ein Land geplagt durch die unmenschlichen Forderungen des IWF und der Weltbank, der politischen Korruption und Regierungsunfähigkeit.


Ecuador, dass die Verwüstung eines fremden Krieges erlebt, unter der Dollarisierung und seinen Folgeerscheinungen leidet, sieht wie von Tag zu Tag die indigene Bevölkerung unterdrückt und die einzigartige Flora und Fauna zerstört wird. Und nicht zu vergessen sind, der unkontrollierte Abbau von Erdöl und seine natürlichen Ressourcen, die amerikanische Kontrolle durch den "Plan Kolumbien", die Militärbasis in Manta und die ALADI (Freihandelzone von Amerika ab 2005), durch welche Armut, Arbeitsplatzverluste und Niedriglöhne steigen werden. Und letztendlich die Einwanderung von Peruanern und Kolumbianern, die Schutz und ihr Glück in Ecuador suchen. Das ist die notwendige Präambel um Ecuador als Land der Kontraste beschreiben zu können...!


Das Andenland Ecuador, wo die Armut schneller als in jedem anderen lateinamerikanischen Land wächst und die Kriminalität an der Tagesordnung herrscht, hat eine Bevölkerungsgröße von ca. 12,5 Mio. Zwischen 1995 und 2004 ist die Armut rapide von 12% auf 71% gestiegen, d.h. in Zahlen ausgedrückt von 3 auf 9 Millionen Menschen. Die größte Zahl der Bevölkerung lebt in Armut, 31% in extremer Armut. Es ist wichtig zu erwähnen, dass der Durchschnittsverdienst eines Ecuadorianers 140 USD beträgt, das ist nicht einmal die Hälfte des Grundeinkommens für einen Haushalt mit vier Mitgliedern, welches sich zurzeit auf 350 USD beläuft.


Laut des ecuadorianischen Wirtschaftswissenschaftlers Alberto Acosta haben in dem letzten Jahrzehnt rund 800.000 Ecuadorianer das Land verlassen. Heutzutage leben ungefähr 2,5 Millionen ausserhalb Ecuadors, die meisten von ihnen in den U.S.A. und Europa. In Spanien und Italien leben mehr als 400.000 Ecuadorianer.


Die Ecuadorianische Emigration ist hauptsächlich in den Armutsgebieten zu verzeichnen, in den von der Regierung vernachlässigten Zonen: ländliche Regionen der Anden und aus den Randbezirken der Städte Huaquillas, Sullana, Talara und Tumbes, Paján, Quito, Cuenca, Machala, Guayaquil, Loja, etc. Die Menschen ziehen nach Spanien, Italien, Deutschland und in die U.S.A. Die von dort getätigten finanziellen Überweisungen nach Ecuador übersteigen die Exporteinnahmen durch Bananen, Blumen, Kakao und Schrimps. Die Überweisungen stehen heute nach dem Erdöl an zweiter Stelle der nationalen Einnahmequellen. Im Jahr 2003 erhielt Ecuador mehr als 1.600 Mio. Überweisungen, 58% davon kamen aus der Europäischen Union und 38% von den in den U.S.A. lebenden Ecuadorianern.

Die Europäische Union ist zu einem Zufluchtsort für Einwanderer aus armen Ländern geworden, sie suchen dort nach einer Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitsmöglichkeiten um ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Die Einwanderungspolitik der U.S.A. und der EU ist verschärft worden, die Polizei kontrolliert auf den Straßen, in den Bahnhöfen, Cafes und an Veranstaltungsorten willkürlich Ausländer, hauptsächlich die mit dunkler Haut.

Die Migration hat globale Formen angenommen, die Einwanderer beteiligen sich an der Entwicklung Europas, sie modernisieren und fördern die Völker. Es ist notwendig geworden, dass von Seiten der europäischen Regierungen Gesetzte verabschiedet werden, die die hilflosen Ausländer vor Missbrauch und finanzieller Ausbeutung schützen. Es muss eine europäische Institution ins Leben gerufen werden, die sich intensiv mit den Problemen der Migration auseinandersetzt, die Amnestie, Legalität, Arbeitserlaubnis und Visums für den Aufenthalt der Einwanderer garantieren.

Artikelk by Walter Trujillo, 2004